Altersvorsorge mal anders - Wie wenige Minuten Bewegung täglich deine Zukunft retten kann

Was würde geschehen, wenn du morgen damit aufhörst dir die Zähne zu putzen? Nach spätestens zwei bis drei Tagen würde dein Mund sich komisch anfühlen und genauso riechen. Es würde nicht lange dauern, bis man auch optisch die fehlende Hygiene bemerken würde. Verfärbungen und Essensreste verwandeln dein Lächeln nach und nach in eine Grimasse. Nicht wirklich schön, aber bis hierhin alles noch in den Griff zu kriegen. Keine bleibenden Schäden, sondern nur oberflächliche Zeichen dafür, dass du es mit der Gewohnheit deine Zähne zu putzen in letzter Zeit nicht so ernst genommen hast. Spinnen wir dieses Gedankenexperiment nun jedoch noch ein paar Wochen weiter, wird es langsam gefährlich. Die ersten Karieslöcher sind stille Zeugen dafür, dass du es übertrieben hast. Ohne einen Zahnarzt ist der zunehmenden Verwahrlosung nur noch schwer Herr zu werden. Doch zum Glück sind solche Eingriffe heutzutage nicht mehr der Rede wert. Nichts desto trotz würdest du es doch niemals willentlich soweit kommen lassen, oder?

Nur weil die moderne Medizin viele Schäden reparieren und kompensieren kann bedeutet das nicht automatisch, dass man seinen Körper auch soweit abnutzen muss. Unser Organismus hat eine erstaunliche Regenerationsfähigkeit doch irgendwann ist Schluss. Kurz gesagt: Hör bitte nicht damit auf dir die Zähne zu putzen! Klingt einleuchtend, oder? Was uns hinsichtlich der eigenen Zahngesundheit wie gesunder Menschenverstand vorkommt, scheint an anderer Stelle jedoch komplett weltfremd zu sein. Jeder, oder zumindest die meisten von uns, haben Zähne, die wir tagtäglich pflegen. Jeder, wirklich jeder von uns, hat aber auch eine Wirbelsäule, die sich im Gegensatz zu unseren Beißern nicht so leicht reparieren, aber genauso pflegen lässt. Spielen wir das Gedankenexperiment vom Anfang also nochmal durch und stellen uns vor, wie es wäre unsere Wirbelsäule zu vernachlässigen.

Der Zahn der Zeit nagt an uns allen

Beugen, Strecken, Drehen und Seitneigen sind die grundlegenden Bewegungsmöglichkeiten unserer Wirbelsäule. Nach zwei bis drei Tagen, würden wir uns etwas steif und vielleicht verspannt fühlen, wenn wir nur noch ein Minimum unserer Bewegungsfreiheit nutzen würden. Nach ein paar Wochen gewöhnt sich unser Bewegungsapparat, sowie das Nervensystem an die reduzierte Bewegung und passt den Muskeltonus an die neuen Umstände an. Unsere Bandscheiben werden nicht mehr so gut mit Nährstoffen versorgt und alle Bewegungen verlieren an Lockerheit. Unsere Flexibilität reduziert sich immer mehr und nach ein paar Monaten haben sich unser Gangbild, die Haltung und damit auch unsere Ausstrahlung komplett verändert. Der menschliche Körper ist hart im Nehmen, doch irgendwann sind auch seine Kompensationsmechanismen ausgereizt und erschöpft. Eine weitere ungünstige Bewegung reicht nun und es macht „Plop“. Bandscheibenvorfall.

Warum musste es soweit kommen? Ein paar Minuten Beugen, Strecken, Drehen und Seitneigen jeden Tag hätten ausgereicht, um viele Konsequenzen eines inaktiven Lebensstils abzupuffern. Man muss kein Sportler und erst recht kein Trainer sein, um selbst herauszufinden, wie sich die eigene Wirbelsäule im Rahmen der eigenen Möglichkeiten bewegen lässt. Sanft, vorsichtig und vor allem regelmäßig. Genauso wie beim Zähneputzen. Auch Bandscheibenprobleme und andere degenerative Veränderungen lassen sich heutzutage medizinisch gut versorgen und in den Griff kriegen. Doch oftmals bleiben Verspannungen und Bewegungseinschränkungen zurück, die man von nun an mit durchs Leben schleppt. Ohne regelmäßige Besuche beim Physiotherapeuten, wird der Alltag zur Tortur.

Altersvorsorge war noch nie so einfach

Immer wieder bekommt man ans Herz gelegt, wie wichtig es ist fürs Alter vorzusorgen. Die Gedanken gehen dabei aber meistens nicht über den eigenen Kontostand hinaus. "Gesundheit? Solange nichts weh tut, mache ich mir darüber auch keine Gedanken." Sebastian Kneipp sagte einst „Wer keine Zeit für seine Gesundheit hat, wird später viel Zeit für seine Krankheiten brauchen.“ Wenn du nach dem Frühstück zur Zahnbürste greifst, liegt das in den aller meisten Fällen nicht daran, dass dir vom Biss ins Marmeladenbrötchen die Zähne schmerzen. Im Gegenteil. Du reinigst dein Gebiss, damit es in Zukunft auch noch gut funktioniert, gut ausschaut und sich gut anfühlt.

Beugen, Strecken, Drehen und Seitneigen sollten genauso teil deiner Morgenroutine werden, wie das tägliche Zähneputzen. Für beide Tätigkeiten gilt: 2-3 x am Tag für 2 Minuten. Sanft und Vorsichtig. Solltest du an effektiver Altersvorsorge interessiert sein, fang damit bei dir selber an. Es ist so einfach! Ein Leben mit Rückenschmerzen und versteiften Wirbeln ist hingegen alles andere als einfach.